17.
FEB
 2025

Stallgeflüster

Pferde sind Herdentiere und vor allem „Gewohnheitstiere“. 

Nun bringt ja jede Abweichung vom normalen Alltag Unruhe in die Herde oder den Stall. Ob ein Pferd krank oder gar verstorben ist, die Fütterungszeiten geändert wurden, ein Pferd auf „Reisen“ geht (Turnier, Kurs, oä) oder gar den Stall wechselt und ein neues einzieht, sind Veränderung im Alltag, die jedes einzelne Pferd war nimmt und verarbeiten muss. 

Nun ist es ja schwierig, wenn einem nicht selber die ganze Herde gehört, diesen Stress zu vermeiden. 

Wenn man sein Pferd in einem Pensionsstall untergebracht hat, hat man meist wenig Einfluss auf Veränderungen im Stallmanagement oder Stallwechsel der anderen Pferde.

Nun weiß ich aus eigener Erfahrung das es nicht leicht ist einen guten Stall für das eigene Pferd zu finden. Und da rede ich jetzt nur von meinem Pferd und nicht von meinen Bedürfnissen. Ich finde da hat das Pferd auch Priorität, es lebt ja schließlich 24/7 da. 

Leider merkt man es meist erst nach ca 1 Jahr ob der Stall passen könnte oder nicht. Pferde brauchen mit unter viel länger. Es kann wohl bis zu 3 Jahren dauern eh sich ein Pferd eingelebt hat. 

Nun kann jeder selbst überlegen wie oft er/sie in der Zeit seit sein/ihr Pferd da ist den Stall gewechselt hat. Sicherlich immer aus guten Gründen heraus, aber war es immer die richtige Entscheidung? 

Es „leidet“ ja nicht nur das eigene Pferd darunter, sondern alle die in seiner Gruppe leben. Wenn ein Pferd die bestehende Gruppe (Herde) verlässt, müssen die zurück gebliebenen sich wieder neu orientieren und finden. Der fehlende Partner beim fressen, schlafen oder spielen wird vermisst. 

Ich finde diese Zeit immer sehr schwierig für alle daran beteiligten Pferde. Darum ist es mir wichtig, seit ich es selber in der Hand habe, den Pferden einen möglichst geregelten, gleichbleibenden Tagesablauf zu bieten. Auch eine stabile, harmonische Gruppe (Herde) ist mir sehr wichtig. 

Also wenn ihr einen tollen Stall gefunden habt, in dem sich vor allem das Pferd richtig wohl fühlt, dann haltet an diesem fest. Es ist nie alles perfekt…

Kristina Kaps

03
DEZ
2024

Klickertraining

Die Männers und ich hatten letzte Woche mal wieder jederne Einheit Klickertraining bei der Ulli Klimek (@littletoe_medicaltraining) Ursprünglich wollt ich mit den Jungs ja mal das Wippen erarbeiten und dann wurde uns in der ersten Einheit eine ganz wunderbare neue Trainingswelt gezeigt. Und meine Güte können wir uns mit Ullis Hilfe jetzt austoben!                           Während es eingangs vor allem um das Handling, Futterregeln, Timing und Verständnis bei mir ging, haben wir inzwischen die Aufgaben präziser an die Bedürfnisse der Jungs anpassen können.                                                                                         Also Anleitung erarbeitet und Hausaufgaben bekommen:

Für Blondi gibt es das Kappzaumtarget mit der Hand. Erst soll er selbst den Kontakt herstellen, dann seine Kopfposition durch mich über seinen Nasenrücken beeinflussen lassen und schließlich den Kontakt auch in die Bewegung übertragen. Was soll ich sagen...schlauer Blondi ist schlau und hat ziemlich schnell rausgefunden worum es geht.

Für den roten Grafen haben wir ein Bewegungstarget angefangen zu etablieren. Er läuft besser, wenn er nichts am Körper hat. Treibende Hilfen hemmen manchmal seine Motivation ein wenig, er traut sich dann weniger, sich mal auszuprobieren. Es war ein bisschen tricky, ihm zu erklären dem silbernen  Blobs (ohne Anstubsen!) statt meiner Hand oder mir zu folgen. Aber kaum verstanden ging es dann im Schritt und sogar im Antraben los. Jetzt muss noch das Halten ohne Anstubsen geübt werden, aber ich denke das wuppen wir auch noch. Wofür gibt es Stimmkommandos?

Na und Lutz durfte warten üben. Fällt jungen Pferden bekanntermaßen ja am Schwersten und ich hab viel über Aktionsverkettungen, korrektes Futtertiming/Position und Zielsetzung/Adaption gelernt. Richtig cool das so kleinschrittig aufbauen zu können.

Nun heißt es üben und sich aufs nächste training freuen.

Lernen macht Spaß!

Jana Küchler

27
Nov
2024

Pferdegesundheit

Die nasskalte Jahreszeit ist mitunter schwierig zu managen. Das sich ständig wechselnde Wetter mit warmen und kalten Temperaturen, gemischt mit mal mehr und mal weniger starken Wind, sowie allen Aggregatzuständen was so eine Wolke zu bieten hat.       Das Immunsystem der Pferde, vor allem im Offenstall, ist stark gefordert. Und auch das Stallmanagement  muss passen.                                                                                       Ich war früher auch der Auffassung, dass man den Pferden, wenn ein Unterstand vorhanden ist, nicht unbedingt eine Decke aufgelegt werden muss. Sie entwickeln alle ihr Winterfell und sind schließlich Pferde und sollen mit den Wetterkapriolen klar kommen. Nun so einfach ist es leider doch nicht.                             Entscheidend für das Winterfell ist tatsächlich die Genetik und natürlich auch die Rassenherkunft. Die Robustpferderassen, bis auf wenige Ausnahmen, bekommen ein starkes Winterfell und kommen prima auch ohne großen Aufwand klar. Bei den Iberer z.B. kommt es darauf an aus welcher Region sie abstammen. Die wirklichen Südländer bekommen einfach kein kräftiges Winterfell und fangen tatsächlich an zufrieren. Die aus der Gebirgsregion stammenden dagegen entwickeln deutlich mehr Winterfell und kommen in unserm Klima wunderbar klar.                               Decke ja oder nein hängt also absolut vom jeweiligen Pferd und deren Haltung ab. Wichtig ist es nun je nach Wetterlage die richtige Decke zu finden. Sie sollen darunter weder frieren noch schwitzen und dann diese Wetterwechsel...                                                                          Dazu können wir aber allen Pferden, egal ob Decke oder nicht, das Immunsystem gezielt stärken.                       Dazu eignen sich z.B. Hagebutten, bzw. allgemein getrocknete Beeren, super. Weiterhin bietet sich wunderbar der Purpursonnenhut (oder roter Sonnenhut), Ginseng bzw. Taigawurzel und Schwarzkümmel an.                                                           Wichtig für ein gesundes Immunsystem ist außerdem noch viel frische Luft, Bewegung, Interaktion mit Artgenossen, Vermeidung von Stress und natürlich ausreichend gutes Raufutter.

Kristina Kaps

22 Nov 2024

Trainingsinspiration

Nun diese Woche hat der Winter schon einmal „Hallo“ gesagt, mit dem eisigem Wind, den angefrorenen Böden und dem Schneefall, Graupel und auch Regen. Ja der Herbst bzw. Winter in seiner schönsten Form. Der Boden entweder tief matschig vor lauter Nässe oder holprig gefroren. Die Trainingsbedingungen sind leider nicht in jeder Stallanlage optimal. Glücklich schätzen können sich diejenigen, die ein Dach über dem Kopf haben und/oder gut erreichbare Trainingsbedingungen in der Nähe vorfinden. Tja und dann hat der Stall alles da, aber die Anlage darf, oder kann dann auch nicht genutzt werden, da der Reitplatz sehr nass und dann schnell durch gefroren und hart ist, oder der Textilplatz beim kleinsten Schneekrümmel aufstollt.

So und was tut man nun in dieser Zeit mit unseren „Flying Horses“?

Jana hatte vor kurzem einen schönen Artikel über Geduld geschrieben. Nun Geduld betrifft ja nicht nur uns selber. Auch unsere Fellnasen können lernen geduldig zu sein und sich vielleicht mal mit sich bzw. mit der eigenen Körperwahrnehmung zu befassen, praktisch Konzentration bzw. Fühlen an Ort und Stelle.

Dazu gibt es z.B. die Balancepads oder Turnmatten bzw. auch ausgediente Isomatten die man gut dafür verwenden kann. Ein geschützter Bereich im Stall, der nicht unbedingt der Anbindeplatz sein soll findet sich bestimmt. Und Übungen mit diesen Teilen gibt es eine Menge.

Fangen wir doch einmal damit an das gezielt nur die Vorderbeine oder nur die Hinterbeine einzeln auf die Matte treten sollen. Dann können die Pferde in Ruhe darauf verharren und die Zeit bekommen in den Körper „hineinzuhören“.

Das fordert eine Menge Geduld vom trainierenden Menschen, wie auch vom Pferd.

Viel Spaß beim Ausprobieren.

Kristina Kaps

20
Nov
2024

Sichtbarkeit im Trübherbst

Sind wir mal ehrlich: es wird in nächster Zeit nicht nur verflucht früh dunkel - nein, es wird eigentlich gar nicht erst so richtig hell.

Dazu kommt, dass die Welt in verschiedenen Grau-Braun-Matsch-Farbtönen versinkt.

Nimmt man dazu passend gefärbte Pferde und die typische dunkle Winterkleidung, wird man fix mal übersehen.

Ich hab ja generell so ein Thema mit dunkler Winterkleidung. Als Viel-Autofahrerin hab ich mich schon so manches mal fluchend fast zu Tode erschrocken, weil sich irgendwo plötzlich ein bis dahin unsichtbar dunkel vermummter Mensch aus der Finsternis geschält hat.

Leute! Bitte denkt daran! Ihr/wir/du/ich sind nicht alleine auf der Welt _ Zieht helle oder wenigstens stark reflektierende Klamotten an! Und sei es nue eine Reflektor - Mütze. Besser als Nix!

Die Jungs und ich haben unser Vorläufiges Winter - Outfit jedenfalls zusammen: wir gehen als modisch bewusste Verkehrskegel/Warndreiecke hoffentlich recht sicher durch die nächsten 4 Finstermonate. 

So können wir uns auch in den saukurzen Tagen vor die Tür trauen und fleißig an unseren Sportzielen arbeiten.

Jana Küchler

19
Nov
2024

Stallgeflüster

Die Koppelzeit ist in den meisten Ställen vorbei und die Pferde werden oder wurden aufgestallt. Nun gilt es Möglichkeiten zu schaffen, dass das Lauftier Pferd genügend Anreize bekommt im Offenstall sich selbst zu bewegen. Nicht überall sind die Ausläufe komplett befestigt und „Schlammpackungen“ jeglicher Art nicht unbedingt förderlich.

Bei uns ist der Auslauf nur an einigen Stellen befestigt.

Das Futtermanagement ist mit zeitgesteuerter Heuraufe gestaltet. Zeitgesteuert auch aus dem Grund damit die Felltiere nicht permanent dort „parken“, zumal es dort ein Dach über dem Kopf gibt und der Boden befestigt ist. Die Salzlecksteine befinden sich am weit entferntesten Punkt zur Tränkmöglichkeit. Und dazu haben wir noch Knabberäste im Angebot. Dieses Jahr bekamen wir Apfel, Haselnuss und Linde geschenkt.

Beschäftigung ist also geboten. Aber reicht das?

Die nächste Herausforderung sind die Trainingsmöglichkeiten...

Kristina Kaps

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